Zuletzt aktualisiert: 07. November 2024
Das ist nicht nur für den Betroffenen ein Problem, oftmals ist es auch für den Partner störend.
Aber wie kann es dann sein, dass unsere Füße so stark schwitzen und dabei den unangenehmen Fußgeruch verursachen?
Und wie kann man Schweißfüße behandeln?
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Die bereitgestellten Informationen ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt und dürfen nicht zur eigenen Diagnose verwendet werden.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Inhaltsverzeichnis
In diesem Artikel werden die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt.
Am Schluss erfahrt Ihr noch ein paar allgemeine Tipps gegen Fußschweiß!
Was sind die Ursachen für Schweißfüße?
Zunächst möchte ich Euch erklären, warum der Körper überhaupt schwitzt. Im Allgemeinen werden zwei Arten des Schwitzens unterschieden1:
Thermoregulatorisch bedingtes Schwitzen
Emotional bedingtes Schwitzen
Es gibt nur wenige Lebewesen, die thermoregulatorisch bedingt schwitzen können. Außer den Menschen können das beispielsweise Affen oder Pferde. Die Schweißdrüsen werden über das sympathische Nervensystem im Gehirn gesteuert.
Wenn man beispielsweise Sport treibt oder länger in der Sonne liegt, steigt die Körperkerntemperatur und regt somit die Schweißbildung an. Der Körper versucht den Sollwert der Körpertemperatur konstant bei 37°C zu halten.
Daher kommt auch das Zittern im Winter bei Kälte, wenn die Temperatur im Körper zu niedrig ist. Durch die Kontraktion der Muskeln entsteht Wärme und die Temperatur wird erhöht.
Wenn die Regulierung allerdings nicht richtig funktioniert, kann es sein, dass der Körper übermäßig viel Fußschweiß produziert und dadurch Schweißfüße entstehen.
Von einer Dysfunktion spricht man dann, wenn die abgesonderte Flüssigkeitsmenge über 50 mg/min liegt.
Dabei kann es zu einer derart hohen Schweißproduktion an den Füßen kommen, dass die Socken und Schuhe durchnässt werden und die Füße mit der Zeit anfangen zu stinken.
Bei emotional bedingtem Schwitzen gibt der Körper eine Antwort auf besonders emotionale Situationen wie Stress oder Angst. Die Schweißdrüsen, die hier angeregt werden, sitzen im Gesicht, in den Achseln, auf den Handflächen und den Fußsohlen.
Daneben gibt es aber auch die unnatürlich starke Schweißbildung. Bei dieser Form sind vor allem Füße (med.: Hyperidrosis pedis bzw. Hyperhidrosis plantaris), aber auch Hände (med.: Hyperhidrosis palmaris) oder Achselhöhlen (med.: Hyperhidrosis axillaris) betroffen.
Alle Formen sind unangenehm und können das soziale Leben beeinträchtigen und Betroffene psychisch sehr belasten. Sind die Füße dann auch noch den ganzen Tag in Socken und Schuhen eingesperrt, kann sich das Problem noch verschlimmern.
Weitere Gründe für übermäßiges Schwitzen bei Menschen:
Medikamente (z.B. Antidepressiva, Opioide)
Hormonungleichgewicht (Schwangerschaft, Wechseljahre, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes)
Psychische Erkrankungen
Nahrungsmittel (Gewürze)
Entzugssymptome (z.B. von Alkohol)
Genetik
Was sind die Folgen von Schweißfüßen?
Wer stark an den Füßen schwitzt, kann schnell Stinkefüße entwickeln. Der Fußschweiß besteht hauptsächlich aus Wasser und Kochsalz und riecht nach nichts.
Wenn dann aber Bakterien mit ins Spiel kommen, die den Schweiß zersetzen, entsteht Buttersäure und diese verursacht einen unangenehmen Fußgeruch.
Insbesondere durch geschlossene, luftundurchlässige Schuhe kann die Feuchtigkeit nicht verdunsten. Das verstärkt den Fußgeruch zusätzlich! Auch das Tragen von synthetischen Socken kann den unangenehmen Geruch von Schweißfüßen verstärken.
Neben dem strengen Geruch der Käsefüße können durch den Fußschweiß auch Risse in der Haut entstehen.
Diese erleichtern es anderen Erregern, wie beispielsweise dem Fußpilz– oder Nagelpilzerreger einzudringen. Auch andere Bakterien oder Viren (z.B. Warzen) können in der aufgequollenen Haut besonders leicht Infektionen auslösen.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Füße in den Schuhen ihren Halt beim Laufen verlieren. Dies liegt daran, dass die Reibung durch den Fußschweiß genommen wird und man so in seinen eigenen Schuhen „hin und her rutscht“.
So können sich die Füße wundlaufen und Blasen bilden. Das kann zusammen mit den oben genannten Problemen den Alltag zusätzlich stark beeinträchtigen.
Was tun gegen Schweißfüße?
Ich stelle euch im Folgenden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gegen Schweißfüße vor:
Äußerlich anzuwendende Mittel (Spray, Puder, Salbe)
Gleichstromtherapie: Leitungswasser-Iontophorese
Injektion von Botox an betroffene Stellen
Operativer Eingriff
Äußerlich anzuwendende Präparate gegen schwitzende Füße
Es gibt zahlreiche Mittel gegen Schweißfüße, die sich hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe und dem Auftragen unterscheiden.
SweatStop Forte Max Spray*
Beschreibung: Fußspray schützt vor Schweißbildung und unangenehmer Geruchsbildung.
Wirkstoffe: Aluminiumchlorid, Campher
Anwendung: Vor dem Schlafengehen einen Sprühstoß auf
die trockenen, betroffenen Hautpartien aufsprühen. Anwendung alle 2-3
Tage wiederholen.
SweatStop Powder Stick Fußpuderstift*
Beschreibung: Fußpuder hält Füße trocken und vermeidet Fußgeruch.
Wirkstoffe: Zimt, Menthol
Anwendung: Morgens oder bei Bedarf auf die Fußsohlen auftragen.
Gehwol med Antitranspirant Lotion
Beschreibung: Cremelotion die zur Schweißreduzierung und trockenen, geruchsfreien Füßen führt. Einer Austrocknung und Versprödung wird entgegengewirkt.
Schützt auch vor Fuß- und Nagelpilz und wirkt gegen Juckreiz.
Applikation: 2x täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen
Wirkstoffe: Aloe Vera, Aluminiumchorhydrat*, Avocadoöl, Glycerin
Zu Aluminium:
Durch das Aluminium ziehen sich die Schweißkanäle zusammen und verschließen sich, sodass die Schweißbildung unterdrückt wird. Wenn diese Behandlung konsequent durchgeführt wird, bilden sich die Drüsen mit der Zeit dauerhaft zurück.
Es kursieren viele Informationen darüber, dass Aluminium gesundheitsschädlich für das Nervensystem ist. Das stimmt ab einer bestimmten Menge und neben Kosmetika wird es auch aus Lebensmitteln vom Körper aufgenommen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt,
die eigene Aufnahmemenge vorsichtshalber grob zu überwachen.2
Antihydral Salbe
Beschreibung: Schweißhemmende Salbenpaste, die die Schweißabsonderung an den Füßen normalisiert.
Anwendung: Am Anfang 1-2x täglich auf betroffene Hautstellen gleichmäßig dünn auftragen. Nach einigen Tagen kann der Zeitabstand der Anwendung vergrößert werden, da die Schweißabsonderung nachlässt.
Wirkstoffe: Methenamin (wirkt abtrocknend auf die Haut, wenn zu viel Schweiß produziert wird)
Gehwol Fußpuder
Beschreibung: Kombination der Inhaltsstoffe hält Füße trocken, geschmeidig und geruchlos. Beugt Fuß- und Nagelpilz vor.
Applikation: Puder direkt auf Fußsohlen und Zehenzwischenräume geben. Kann auch in Strümpfe gestreut werden.
Wirkstoffe: Campher, Eucalyptusöl, Latschenkiefernöl, Rosmarinöl, Zinkoxid
Allpresan Fuß spezial Frische-Spray Schwitzende Füße
Beschreibung: Frische-Spray wird oft gegen Schweißfüße eingesetzt. Es hat einen sanften Kühl-Effekt, beseitigt lästigen Fußgeruch und sorgt für ein frisches Fußklima.
Anwendung: Nach Bedarf auf die Fußhaut auftragen
Wirkstoffe: Teebaumöl, Levomenthol
Leitungswasser-Iontophorese gegen Schweißfüße
Zusätzlich zu den äußerlich anzuwendenden Präparaten, die in der Apotheke oder Drogerie gekauft werden können, gibt es Behandlungsmethoden gegen Schweißfüße, die der Arzt durchführt.
Die Leitungswasser-Iontophorese kann bei übermäßigem Fußschweiß eingesetzt werden und ist sehr nebenwirkungsarm. Hände und Füße werden dazu entweder mit feuchten Elektroden versehen oder in ein Wasserbad getaucht.
Dann werden sie 20 bis 30 Minuten mit kontinuierlichem Gleichstrom behandelt. Diese Behandlungsart wirkte bei 81 % der Patienten1 ist jedoch sehr zeitaufwendig, da sie anfangs mindestens 3x wöchentlich stattfinden muss.
Kann eine Botox-Injektion helfen?
Eine weitere Therapieoption von Schweißfüßen ist die Injektion von Botulinumtoxin (auch als Botox bekannt), bei der die Nervenleitungen zu den Schweißdrüsen blockiert werden. Somit wird die Schweißbildung verringert.
Die Wirkung dieses „Nervengiftes“ hält 4-7 Monate an. Nachteile der Behandlung sind insbesondere die hohen Kosten und dass mehrere Injektionen nötig sind, die auch schmerzhaft sein können.
Operativer Eingriff als letzte Chance bei Schweißfüßen
Lumbale Sympathikolyse: Einsetzen eines lang wirksamen Betäubungsmittels in das betroffene Nervengeflecht. Die Wirkung hält ca. 1 Jahr.
Sympathektomie: Nerven werden entlang des entsprechenden Wirbelsäulenabschnittes durchtrennt. Sehr risikoreich, nur noch in Ausnahmefällen.3
Wirken Hausmittel gegen Schweißfüße?
Um die Bakterien, die den üblen Geruch von Käsefüßen verursachen, zu bekämpfen, kann man diverse Hausmittel als Fußbadezusatz verwenden.
Auch die übermäßige Produktion von Schweiß an den Füßen kann teilweise durch die Hausmittel bekämpft werden. Das wichtigste dabei ist, die Füße nicht zu lange (maximal 5 Minuten) und nicht zu heiß zu baden.
Hausmittel #1: Natron
Natron steigert den pH-Wert der Haut, sodass sie basischer ist. Bakterien mögen ein neutrales Milieu und so wird ihnen der Nährboden entzogen. Dosierung: 2 EL Natron in 2 L Wasser
Hausmittel #2: Essig
Essig ist der Klassiker unter den Hausmitteln gegen Schweißfüße. Auch hier gilt durch den veränderten pH-Wert, in diesem Fall ins Saure, dass die Bakterien zerstört werden. Dosierung: 1/3 Essig in 2/3 Wasser
Hausmittel #3: Lavendelöl
Das ätherische Öl hat antibakterielle Eigenschaften und gibt den Füßen zudem einen angenehmen, frischen Geruch. Dosierung: 5-10 Tropfen in 2L Wasser
Hausmittel #4: Salbei
Salbei ist ein bekanntes Hausmittel gegen Schweißfüße, denn es ist nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend, sondern kann die übermäßige Schweißproduktion hemmen. Auch hier sind Gerbstoffe aber auch Monoterpene (Hauptbestandteil von ätherischen Ölen) dafür verantwortlich.
Man kann ein Fußbad nehmen, den Tee aber auch trinken. Dosierung für das Fußbad: 5 Teebeutel in 2 L kochendes Wasser, danach abkühlen lassen. Tee zum Trinken: 1 Teebeutel auf eine Tasse mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen, 3x täglich 1 Tasse trinken.
Hausmittel #5: Grüner oder schwarzer Tee
Die Gerbstoffe in den Teesorten helfen natürlich und sorgen dafür, dass sich die Poren zusammenziehen und somit die Schweißproduktion vermindert ist. Dosierung: 5 Teebeutel in 2L kochendes Wasser geben und anschließend Teewasser abkühlen lassen. Danach Füße darin baden.
Was kann man noch bei schwitzenden Füßen tun? 10 Tipps!
1. Atmungsaktive Schuhe tragen (im Sommer am besten Sandalen), diese lassen die Feuchtigkeit entweichen
2. Barfuß gehen, wo immer es möglich ist, um den Füßen frische Luft zu geben
3. Regelmäßige kalt-warm Wechselduschen können helfen
4. Socken aus Baumwolle, anstatt synthetische Socken tragen und täglich wechseln (Synthetiksocken können keinen Schweiß aufnehmen)
5. Geruchshemmende Einlegesohlen mit Zedernholz, Aktivkohle oder Zimt
6. Auf eine angemessene Fußpflege achten: Füße am besten mit kaltem bis lauwarmem Wasser waschen (zu heißes Wasser belastet die Füße zusätzlich)
7. Fußbäder mit Gerbstoffen (z.B. Tannolact Badezusatz) aber nicht zu warm und nur maximal 5 Minuten
8. Auf fettende Cremes oder Salben an den Füßen verzichten
9. Schuhe 1x/Woche mit Desinfektionsspray desinfizieren
10. Einlegesohlen aus Leder für Schuhe verwenden (atmungsaktiv und schweißaufnehmend)
Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.
Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.
Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.
Quellenverzeichnis:
1. Tanja Schlereth, Hyperhidrose- Ursachen und Therapie von übermäßigem Schwitzen, https://www.aerzteblatt.de/archiv/63004/Hyperhidrose-Ursachen-und-Therapie-von-uebermaessigem-Schwitzen↩
2. https://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-aluminium-in-lebensmitteln-und-verbrauchernahen-produkten.pdf aufgerufen auf https://www.bfr.bund.de/↩
3. Anke Hörster, Hyperhidrose: Nassgeschwitzt und verzweifelt, https://www.doccheck.com/de/detail/articles/22489-hyperhidrose-nassgeschwitzt-und-verzweifelt?utm_source=Facebook%20DocCheck%20News&utm_medium=urlshortener&utm_campaign=Hyperhydrose:%20Nassgeschwitzt%20und%20verzweifelt&fbclid=IwAR2fC2UYY9jeI7mgXqHQc9qk5Dt2A6zGCb-Yn3tLkZF5znLudPHzle1uIv0↩
Pflichtangaben:
Antihydral Salbe
Wirkstoff: Methenamin
Anwendungsgebiete: Starke Schweißabsonderung, besonders Hand-, Fuß- und Achselschweiß.