Fingernagelpilz: Wenn der Nagelpilz die Finger befällt!
Zuletzt aktualisiert: 07. November 2024
Wie kann man Nagelpilz am Finger erkennen?
Wie entsteht Fingernagelpilz?
Und vor allem: wie kann man ihn behandeln?
Das alles erkläre ich Euch hier in diesem Artikel!
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Die bereitgestellten Informationen ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt und dürfen nicht zur eigenen Diagnose verwendet werden.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Inhaltsverzeichnis
Nagelpilz (med.: Onychomykose) ist eine sehr weit verbreitete Infektion der Nägel. Vor allem die Fußnägel werden schnell von einem Pilz befallen.
Umso seltener kommt die Erkrankung jedoch an den Fingernägeln vor.
Wenn die Finger von Nagelpilz betroffen sind, ist die richtige Behandlung sogar noch wichtiger, als an den Füßen.
Dadurch, dass die Nägel im Alltag sichtbar sind und nicht, wie die Zehen, leicht versteckt werden können, kann es schnell zu einem Schamgefühl durch die unschönen und ungepflegt aussehenden Fingernägel kommen.
Bilder von Fingernagelpilz: Das sind die typischen Symptome
Wenn Pilze die Hände befallen, bildet sich meist zuerst Nagelpilz am Daumen aus. Es können aber auch alle anderen Finger betroffen sein.
Die Symptome sind genauso, wie bei Nagelpilz am Zehennagel.
Zuerst verliert der befallene Nagel seinen Glanz und wird matt. Danach kommt es zu Verfärbungen des Nagels in Weiß, Gelb oder Braun.
1. Phase: Glanzverlust
2. Phase: Verfärbung
3. Phase: Verhornung und Abbröckeln der Nagelplatte
4. Phase: Abheben der Nagelplatte vom Nagelbett
5. Phase: Verlust des Nagels und Entzündungen
Der Pilz arbeitet sich weiter über die Nagelplatte zur Nagelwurzel hin aus.
Der infizierte Nagelteil verhornt durch den Nagelpilz mit der Zeit immer mehr, verdickt und wird bröckelig.
Im schlimmsten Fall kann sich der Nagel vom Nagelbett abheben und der Betroffene verliert den infizierten Nagel ganz.
Dieser Totalverlust kann zu starken Schmerzen und unangenehmen Entzündungen des Nagelbettes führen.
Um es nicht so weit kommen zu lassen, ist es ratsam, die Nägel regelmäßig zu kontrollieren.
Vor allem, wenn man der Risikogruppe (dazu später mehr!) angehört, ist Vorsicht geboten.
Sobald eine Veränderung bemerkt wird, sollte der betroffene Nagel vom Arzt auf Pilze untersucht werden.
Handelt es sich tatsächlich um eine Infektion mit Nagelpilz, sollte mit dem Behandeln gestartet werden.
Hier sind weitere: Nagelpilz Bilder.
Fingernagelpilz-Behandlung
Jetzt fragen sich viele Betroffene: Wie kann Fingernagelpilz behandelt werden?
Diese Frage möchte ich Euch gerne beantworten.
Wichtig zu wissen ist, dass keines der Mittel eine sichere Heilung versprechen kann. Wenn die Infektion durch die Behandlung nicht besser wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Zunächst kann der befallene Nagel mit einer Harnstoffsalbe (z.B. Canesten Extra Nagelset*) behandelt werden. Durch den Harnstoff wird der infizierte Teil des Nagels aufgeweicht, sodass er abgetragen werden kann.
1. Teil der Behandlung (Woche 1-2)*
Danach kann beispielsweise mit dem Anti-Pilz-Nagellack Ciclopoli* weiterbehandelt werden.
2. Teil der Behandlung (ab Woche 3)*
Wer unter Fingernagelpilz leidet, sollte die Nägel so kurz wie möglich halten. Den kranken Teil des Nagels sollte so gut es geht mit einer Nagelschere abschneiden.
Auf dieser Seite findet Ihr noch weitere Informationen zur Behandlung von Nagelpilz:
Wer an einem stark ausgeprägten Nagelpilz am Finger leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.
Wenn mehr als zwei Nägel der Finger befallen sind oder über die Hälfte der Nagelplatte infiziert ist, muss die Erkrankung von einem Arzt behandelt werden.
In diesen Fällen kann eine Kombinationstherapie aus Nagelpilz-Tabletten und äußerlich anzuwendenden Mitteln gegen die Pilze sinnvoll sein.
Beim Hautarzt wird das Nagelgewebe analysiert und dadurch der entsprechende Wirkstoff gewählt.
Wie lange dauert die Behandlung von Fingernagelpilz?
Die Behandlung von Fingernagelpilz kann bis zu 6 Monate dauern. Das ist deutlich kürzer, als bei einem Befall der Fußnägel. Bei Fußnagelpilz kann sich das Behandeln des Nagels bis zu 12 Monate lang hinziehen.
Der Grund dafür ist das Nagelwachstum.
Fingernägel wachsen wesentlich schneller, als die Nägel an den Zehen. Daher ist die Zeit, bis der Nagel vollständig neu nachgewachsen ist, an den Fingern kürzer als an den Zehen.
Die Infektion kann in manchen Fällen nach der Behandlung leider trotzdem weiter bestehen. Wer seinen Nagelpilz nicht entfernen kann, sollte sich unbedingt ärztliche Hilfe holen.
Können Hausmittel bei Fingernagelpilz helfen?
Wie auch bei Nagelpilz an den Füßen werden Hausmittel gerne bei Fingernagelpilz eingesetzt.
Neben Backpulver, Knoblauch oder Essig, stehen auch Teebaumöl oder Lavendelöl hoch im Kurs. Sie sollen gegen Nagelpilz helfen und ihn zerstören.
Ich habe Euch einen ausführlichen Bericht zu den verschiedenen Hausmitteln gegen Nagelpilz geschrieben.
Dort findet Ihr alle Informationen zu dem Thema.
Wie entsteht Fingernagelpilz? Ursachen und Risikogruppen
Wie auch bei der Nagelmykose am Fuß, wird der Fingernagelpilz hauptsächlich durch Dermatophyten (Fadenpilze) verursacht. Daneben können aber auch Hefepilze oder Schimmelpilze Fingernagelpilz auslösen.
Pilze lieben es feucht und warm, deshalb sind in 80 % der Fälle von Nagelpilz die Füße betroffen. In engen Schuhen fangen die Füße leicht an zu schwitzen und sind warm. Das mögen die Hautpilze sehr.
Es gibt jedoch auch einige Gründe, die speziell Fingernagelpilz begünstigen:
Nagelpilz am Fuß
Unbehandelter Pilz der Haut (z.B. Fußpilz)
Schwaches Immunsystem
Medikamenteneinnahme (z.B. Immunsuppressiva)
Chemotherapie
Gelnägel
Acetonhaltiger Nagellackentferner
Nägelkauen (Verletzungen)
Falsche Nagelpflege
Menschen, die an Fußpilz oder Nagelpilz an den Zehen leiden und diese nicht behandeln, können die Infektion am eigenen Körper weiterverteilen.
Daher ist es besonders wichtig, sowohl Fußpilz, als auch Nagelpilz umgehend zu behandeln.
Im Normalfall kann ein intaktes Immunsystem den Erreger abwehren. Ein geschwächtes Immunsystem ist jedoch nicht stark genug.
Durch Mangelernährung oder eine HIV-Infektion leidet die Immunabwehr des eigenen Körpers. So kann sich der Fingernagelpilz leicht festsetzen.
Wer durch Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheuma) Immunsuppressiva einnehmen muss, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko an Fingernagelpilz zu erkranken.
Eine Chemotherapie führt manchmal zu brüchigen, spröden Nägeln. Es kann sogar so weit kommen, dass die Nägel sich ablösen. Dadurch, dass auch bei einer Chemotherapie das körpereigene Immunsystem angegriffen wird, haben die Pilze leichtes Spiel.
Gelnägel werden mit einem speziellen Kleber am Nagel angebracht. In diesem Klebstoff bilden sich winzige Bläschen, die der ideale Ort für Nagelpilz sind.
Je länger die Gelnägel bestehen, desto mehr Erreger, wie Pilze oder Bakterien, können sich in den Bläschen ausbreiten. Das kann unter Umständen zu Nagelpilz führen.
Wenn das künstliche Gel dann abgetragen wird, wird meist die eigene, natürliche Nagelplatte verletzt. So ist der Nagel dünn und anfällig für Infektionen.
Acetonhaltiger Nagellackentferner lässt die Nägel und die umliegende Nagelhaut austrocknen. So kann es zu Rissen und kleinen Verletzungen kommen. Eine Wunde gibt dem Erreger die optimale Eintrittspforte.
Wer an den Nägeln kaut, leidet nicht nur an unschön aussehenden Händen. Durch das Abkauen der Fingernägel und womöglich auch der Haut, entstehen kleine Wunden, in die sich der Pilz ohne weiteres einnisten kann.
So ist es für den Nagelpilz leicht, die Fingernägel zu befallen.
Das Gleiche gilt bei falscher Nagelpflege. Wer die Nagelhaut durch falsche Maniküre verletzt, verursacht Wunden, die Pilzerreger ausnutzen.
Nagelpilz am Finger vorbeugen
Mit diesen einfachen Tipps lässt sich der Nagelpilz an den Fingernägeln vermeiden:
Auf Gelnägel verzichten
Richtige Nagelpflege, Verletzungen der Nagelhaut vermeiden
Nägelkauen vermeiden
Bei Hautpilz- oder Zehennagelpilzerkrankungen Handtücher und Socken bei mindestens 60 °C waschen
Hygienespüler bei Wäsche verwenden, die man nicht bei hohen Temperaturen waschen kann
Regelmäßige Kontrolle der Fingernägel, vor allem als Angehöriger einer Risikogruppe
Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.
Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.
Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.
Quellenverzeichnis:
1. Dr. med. Naiba Nabieva, Dermatophytose, https://flexikon.doccheck.com/de/Dermatophytose
2. D. Reinel, Onychomycosis, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14968324/
*Pflichtangaben:
Canesten EXTRA Nagelset
Wirkstoffe: Bifonazol / Harnstoff.
Anwendungsgebiete: Zur nagelablösenden Behandlung von Pilzerkrankungen der Nägel an Händen und Füßen mit gleichzeitiger gegen Pilze gerichteter (antimykotischer) Wirkung.
Warnhinweis: Enthält Wollwachs.
Ciclopoli gegen Nagelpilz
Wirkstoff: 8% Ciclopirox. Wirkstoffhaltiger Nagellack
Anwendungsgebiete: Pilzerkrankungen der Nägel, die durch Fadenpilze (Dermatophyten) und/oder andere Pilze, die mit Ciclopirox behandelt werden können, verursacht wurden.
Warnhinweis: Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) möglich.