Pinselwarzen – Wie sehen sie aus und kann man sie selbst entfernen?
Zuletzt aktualisiert: 08. August 2024
Die Pinselwarze ist eine Unterart der gewöhnlichen Warzen und wird auch Verruca filiformis genannt.
Wie auch die Stachelwarze wird die Pinselwarze von Humanen Papillomaviren (HPV) hervorgerufen.
Wie sehen die selten vorkommenden Pinselwarzen aus?
Und wie kann man die Warzen behandeln?
Das und mehr erkläre ich Euch in diesem Artikel!
Inhaltsverzeichnis
Ursachen von Pinselwarzen
HPV (Humanen Papillomaviren) sind Viren, die eine Reihe verschiedener Warzen hervorruft. Nicht nur die gewöhnlichen Warzen werden durch die Viren verursacht, sondern auch die Pinselwarze (Verrucae filiformes).
Pinselwarzen kommen jedoch deutlich seltener vor als gewöhnliche Warzen, obwohl sie sich ebenfalls sehr schnell verbreiten können!
Diese Warzenart ist eine gutartige, aber ansteckende Hautwucherung, die man sich durch eine Schmier- oder Kontaktinfektion mit dem Humanen Papillomavirus einfängt.
Eine Schmierinfektion geschieht an infizierten Gegenständen wie öffentlichen Böden (z.B. im Schwimmbad).
Bei der direkten Kontaktinfektion wird das Virus von Mensch zu Mensch weitergegeben.
Wer sich küsst, sonstigen Hautkontakt hat oder seine Kosmetikprodukte mit einem infizierten Menschen teilt, kann den Erreger schnell auf die eigene Haut bringen und erkranken.
Wenn sich das Virus der Warzen an der eigenen Hand befindet, kann die Ansteckung leicht durch die tägliche Gesichtsreinigung erfolgen. Doch auch das Auftragen von Cremes und Make-up kann zur Ansteckung führen, denn so wird der Erreger im ganzen Gesicht verteilt.
Somit kann sich das Warzenvirus durch eine einfache Berührung die richtige Stelle zum Einnisten suchen, beispielsweise am Auge.
Durch das unangenehme Erscheinungsbild möchten Betroffene die Warzen oft schnell wieder loswerden und behandeln sie deshalb.
Man könnte auch abwarten, denn die Pinselwarzen würden nach einer längeren Zeit unbehandelt von selbst verschwinden.
Symptome der Verrucae filiformes
Schmal, pinselartig
Ausbildung von Fingerchen
Bilden häufig Ableger
Kommen vermehrt an Augenlid, Mund, Lippen, Kinn oder Hals vor
Rosa bis hautfarben, manchmal mit brauner Spitze
Verursachen keine Schmerzen
Die Pinselwarzen lassen sich leicht von anderen Warzentypen unterscheiden, denn sie sind schmale, pinselartige Hautwucherungen. Dieses markante Aussehen macht die Identifikation leicht.
Die Warzen bildet kleine Fäden aus, die sogenannten „Fingerchen“, die dicht beieinanderstehen. So wirken sie durch ihre Erscheinung besonders unangenehm für die Betroffenen.
Pinselwarzen bilden in vielen Fällen einen Ableger, sodass nicht nur eine einzelne Warze entsteht, sondern gleich mehrere Warzen im Gesicht in Erscheinung treten können.
Sie kommt vermehrt am Augenlid, um den Mund oder an den Lippen, dem Kinn oder am Hals vor und wird auch deshalb häufig als kosmetisches Problem gesehen.
Die Farbe der Pinselwarzen ist meist ähnlich der eigenen Hautfarbe und zeigt sich rosa. Sie kann sich aber auch weiß verfärben und eine braune Spitze haben.
Dadurch, dass Pinselwarzen nicht am Fuß oder an der Fußsohle vorkommt, wird sie nicht durch Druck in die Haut hineingedrückt und verursacht, im Gegensatz zu Dornwarzen, keine Schmerzen.
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Entzündung und zu Eiterbildung im Bereich der Warzen kommen. In diesem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Wenn die Pinselwarzen am Mund sitzen und das Essen und Kauen der betroffenen Person beeinträchtigen, kann man die Warzen aus medizinischen Gründen entfernen lassen.
Pinselwarzen entfernen lassen
Wer Pinselwarzen schnell loswerden möchte, kann einen Dermatologen zurate ziehen.
Er erkennt die Warzen meist auf einen Blick und kann die richtige Behandlungsmethode festlegen.
Der Arzt hat verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Entfernung von Pinselwarzen.
Kryotherapie
Laserbehandlung
Elektrokoagulation
Chirurgische Entfernung
Kauterisation
Die Kryotherapie (Vereisung) ist eine sehr beliebte Methode, jedoch nicht für alle Körperstellen geeignet.
Wenn die Pinselwarze beispielsweise zu nah am Auge sitzt, kann sie schwer mit dem aggressiven Mittel behandelt werden denn ein Vereisen empfindlicher Hautstellen gestaltet sich schwierig.
In diesem Fall ist das Risiko zu hoch.
Neben der Kryotherapie gibt es noch die Laserbehandlung von Warzen.
Bei dieser Methode muss sehr präzise gearbeitet werden, vor allem bei einer Infektion mit Warzen im Bereich der Augen.
Da diese Behandlungsart als schmerzarm gilt, wird sie häufig gewählt.
Eine weitere Therapieart ist die Behandlung mittels Eletrokoagulation. Diese Art ist ähnlich der Laserbehandlung, wird aber seltener angewendet.
Die chirurgische Entfernung durch Ausschaben kommt je nach Lokalisation der Warze zum Einsatz.
Hierbei wird die Warze mit einem kleinen Löffelskalpell entfernt. Bei diesem Eingriff kann es zu Schmerzen kommen, deshalb ist die Ausschabung nicht die erste Wahl für die Entfernung.
Zuletzt kommt für die Warzenbehandlung noch die Kauterisation infrage.
Diese Methode wird jedoch selten angewendet, da Pinselwarzen häufig an sehr ungünstigen Stellen sitzen.
Da eine ärztliche Behandlung der Pinselwarzen meistens aus kosmetischen Gründen erfolgt, werden die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen.
Aus medizinischen Gründen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten nur, wenn die Warze zum Beispiel am Augenlid sitzt und den Lidschlag behindert.
Pinselwarzen selbst entfernen
Viele Betroffene würden sich gerne den Gang zum Hautarzt sparen und die lästigen Warzen zu Hause selbst entfernen. In Apotheken sind viele verschreibungsfreie Warzenmittel erhältlich.
Jedoch ist bei dieser Warzenart eine Selbstmedikation nicht empfehlenswert.
Da sie vor allem im Gesicht und an empfindlichen Körperstellen auftritt, ist eine Selbstbehandlung zu gefährlich.
Auch von Hausmitteln gegen Pinselwarzen rate ich Euch dringend ab! Man sollte besser einen erfahrenen Experten für die Behandlung zurate ziehen.
Achtung:
Bitte niemals versuchen, Pinselwarzen selbst abzuschneiden! Vor allem an den Augen kann es beim Abschneiden der Warze zu starken Blutungen und anschließenden Entzündungen kommen!
Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.
Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.
Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.
Quellenverzeichnis:
François Aubin, René Laurent, Human papillomavirus-associated cutaneous lesions, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17243389/