Hausmittel gegen Hautpilz? Oder hilft Homöopathie?

Helfen Hausmittel gegen Hautpilz?
Können Hausmittel gegen Hautpilze helfen? (Quelle: Maria Pershina - pixabay.com)

Zuletzt aktualisiert: 01. März 2024

Gibt es Hausmittel, die bei Hautpilz helfen?

Ist der Einsatz von Homöopathie durch Globuli und Schüssler Salze hilfreich?

Hautpilz Hausmittel sind bei vielen Menschen beliebt, weil sie häufig einfach schon zu Hause vorrätig sind, einen natürlichen Ursprung besitzen und günstig erworben werden können.

Aber wie gut sind Hausmittel gegen Hautpilz? Diese Frage werde ich Euch im Folgenden beantworten.

Inhaltsverzeichnis

Hautpilz: Homöopathie als alternative Therapie?

In der Homöopathie gibt es Mittel, die gegen Hautpilz angewendet werden. Je nach Erscheinungsbild auf der Haut, den Symptomen und dem Krankheitszustand wählt der Arzt oder Heilpraktiker das passende Mittel.

Zur Auswahl stehen Borax D12 Globuli oder Kreosotum D12 Globuli.

Die Dosierung ist bei beiden Homöopathika gleich: 3x täglich 5 Globuli.

Wichtig ist, dass homöopathische Arzneimittel besonders spezifisch wirken. Sie sollten deshalb erst nach einer ausführlichen Anamnese eines Arztes verschrieben werden.

Bei weiteren Fragen sollte immer der Arzt oder Heilpraktiker kontaktiert werden.

Wenn es zu einer dauerhaften Verschlechterung der Symptome während der Behandlung kommen sollte, muss die Therapie abgebrochen und sofort der Arzt konsultiert werden.

Globuli werden eine halbe Stunde vor oder nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Kindern muss die Dosierung angepasst werden.

Besonders Säuglinge benötigen meist 1/3 der Dosis eines Erwachsenen, Kleinkinder die Hälfte und bei Kindern ab dem 6. Lebensjahr werden 2/3 der Dosis gegeben.

Ursachen und Symptome einer Dermatomykose

Hautpilz (med.: Dermatomykose) ist eine Infektion der Haut, die fast am gesamten Körper auftreten kann.

Jeder, der schon einmal von der Erkrankung betroffen war weiß, dass die Behandlung oft nicht so einfach ist.

Die ansteckende Erkrankung mit Pilzen, die meist Handpilz, Fußpilz, Nagelpilz oder einen Pilz im Gesicht auslösen, darf nicht unterschätzt werden.

Fußpilz kann schnell zu Nagelpilz führen, der nicht nur Wochen, sondern Monate behandelt werden muss.

Als Ursachen kommen viele verschiedene Arten und Erreger von Hautpilz infrage. Jede Art hat seine eigenen charakteristischen Symptome.

Zu den drei häufigsten Erregern gehören Dermatophyten, Candida albicans und Malassezia furfur. Ein Arzt kann durch verschiedene Untersuchungen den bestimmten Erreger finden.

Pilze im Wald als Symbol für verschiedene Erreger bei Hautpilz
Es gibt viele verschienede Hautpilzerreger. (Quelle: adege - pixabay.com)

Dermatophyten (Fadenpilze)

Dermatophyten sind für alle Tinea Infektionen verantwortlich. Diese werden medizinisch auch Dermatophytose genannt.

Sie können den ganzen Körper befallen, Schuppen bilden und lästigen Juckreiz auslösen.

Vor allem kommen sie aber häufig im Gesicht, an den Füßen und an den Nägeln vor.

Die bekanntesten Pilzinfektionen der Haut durch Dermatophyten sind Nagelpilz und Fußpilz. Die verschiedenen Tinea Arten findet Ihr auf der Seite Hautpilz Bilder und Symptome.

Candida albicans (Hefepilz)

Der Hefepilz Candida albicans fühlt sich auf Schleimhäuten und in feuchten, warmen Falten der Haut am wohlsten. Er verursacht unter anderem Scheidenpilz, Mundsoor oder Windelsoor.

Die typischsten Symptome sind ein weißer Belag bzw. ein weißlicher Ausfluss. Der weiße Belag kommt auf der Zunge vor und lässt sich abwischen.

Malassezia furfur (Hefepilz)

Die Kleienpilzflechte (med.: Pityriasis versicolor) kommt durch den Erreger Malassezia furfur zum Vorschein. Sie zeigt sich durch kleine, weiße Flecken auf der Haut, bevorzugt am Nacken, dem oberen Rücken und der Brust.

Hautpilz ist ansteckend. Man infiziert sich z.B. mit Fußpilz oder Nagelpilz an Orten, an denen die Böden feucht und warm sind. Das passiert im Schwimmbad oder der Sauna durch eine Schmierinfektion an infizierten Flächen.

Eine weitere Ansteckungsmöglichkeit ist durch direkten Kontakt mit der Haut eines Erkrankten. Wer im Alltag nicht aufpasst, kann mit dem lästigen Pilz in Kontakt kommen.

Welche Hautpilz-Hausmittel gibt es?

Viele wünschen sich, Hautpilz natürlich behandeln zu können. Wenn möglich, möchten vor allem Eltern bei der Haut ihrer Kinder auf chemische Wirkstoffe verzichten und Mittel verwenden, die einfach und unschädlich sind.

Eine Behandlung der Pilze ist von großer Bedeutung, da die Infektion nicht von selbst heilen kann. Die folgenden Hausmittel sollten mit Vorsicht bei einer Dermatomykose eingesetzt werden:

Teebaumöl

Teebaumöl gegen Hautpilz ist ein weit verbreitetes Hausmittel.

Das aus Blättern vom australischen Teebaum gewonnene Öl soll durch seine Inhaltsstoffe pilzabtötend wirken und den Juckreiz lindern.

Daneben soll es zusätzlich desinfizierende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.

Es soll etwa 1-3x täglich auf die Haut angewendet werden. Das verdünnte Öl auf die betroffene Stelle tropfen und einziehen lassen.

Teebaumöl hat in Deutschland keine arzneimittelrechtliche Zulassung und es existieren keine Beweise für eine tatsächliche medizinischen Wirkung auf der Haut.

Da es unverdünnt zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen kann und es keine hinreichende antimykotische Wirkung besitzt, sollte sehr vorsichtig mit diesem Hausmittel umgegangen werden.

Apfelessig

Auch der Essig gegen Hautpilz ist ein ganz beliebtes Mittel und man liest von vielen positiven Erfahrungen. Der Apfelessig soll auf ein Wattepad getropft und auf die zu behandelnden Stellen aufgetupft werden.

Daneben soll es auch als Sitzbad zum Einsatz kommen können. Dazu wird etwa 1L Apfelessig in der Wanne mit warmem Wasser gemischt und darin gebadet. Das soll Pilzsporen abtöten und den Juckreiz lindern.

Nachdem es auch hierzu keine medizinischen Studien gibt und bei Essig außerdem das Risiko besteht, die Haut zusätzlich zu reizen, ist die Verwendung von Apfelessig gegen Hautpilz mit Vorsicht zu genießen.

Kokosöl

Kokosnuss als Hautpilz-Hausmittel
Kokosöl könnte in Zukunft gegen Pilzinfektionen eingesetzt werden. (Quelle: moho01 - pixabay.com)

Hautpilz natürlich behandeln mit Kokosöl, das klingt sehr verlockend. Es soll gegen den Erreger Candida albicans wirken. An diesem Hausmittel wird aktuell auch geforscht und es sollen Studien erfolgen.

Das Öl einfach auf die Haut auftragen, so wird das Wachstum des Pilzes gehemmt und der Juckreiz gelindert. Daneben soll es auch äußerlich als Imtimpflege gegen Scheidenpilz und bei einer Candida Belastung im Darm eingenommen werden können.

Was hierbei die richtige Dosierung sein soll, und ob es tatsächlich die nötige Wirkstärke gegen die Pilze auf der Haut besitzt, sollte mit dem behandelnden Hautarzt besprochen werden.

Zimt

Der Duft von Zimt erinnert nicht nur besonders an Weihnachten. Dieses Gewürz soll noch weitaus stärkere Eigenschaften besitzen. Neben einer blutzuckersenkenden Wirkung soll es gut gegen einen Pilz auf der Haut helfen.

Durch die Einnahme von Zimt soll beispielsweise ein Pilzbefall der Mundschleimhaut behandelt werden können.

Jedoch gilt bei Zimt, wie bei vielen anderen Hausmitteln auch, dass keine wissenschaftlichen Studien zu einer antimykotischen Wirkung auf der Haut existieren.

Lavendelöl

Lavendelöl hat einige positive pharmazeutische Eigenschaften. Zum Beispiel wird es in Kapselform bei Angststörungen und Unruhe eingesetzt.

Daneben soll es auch positive Wirkungen für die Bekämpfung von Hefe- und Fadenpilzen haben.

Diese sind unter anderem für Mundpilz oder Fußpilz verantwortlich sind. Hierzu sollen jedoch erst noch Studien folgen.

Lavendelöl kann gegen Schweißfüße helfen
Hilft Lavendelöl als Hausmittel gegen Pilze? (Quelle: Mareefe - pexels.com)

Knoblauch

Bei Knoblauch wird empfohlen, eine große Menge roh zu verzehren.

Manchen Menschen schmeckt das vielleicht, es hat allerdings keinerlei Einfluss auf eine Hautpilzinfektion.

Wer bei der Behandlung von Hautpilz auf Knoblauch setzt, wird schon bald feststellen, dass keine Wirkung erzielt wird.

Naturjoghurt

Wer denkt, dass Naturjoghurt pilzabtötende Eigenschaften besitzt, liegt falsch. Er schmeckt zwar gut, ist aber wirkungslos gegen Pilze auf der Haut.

Bei einer Hautpilzbehandlung soll man ihn etwa 15 Minuten auf der Haut einwirken lassen und dann abspülen.

Der Joghurt hilft zwar der Darmflora durch gesunde Bakterien, hat aber keine pharmazeutische Wirkung auf der Haut.

Er kann höchstens kühlend wirken und den Juckreiz lindern.

Fazit zu Hausmitteln gegen Hautpilz

Leider gibt es für die genannten Hausmittel keine wissenschaftlich fundierten Studien.

Es gibt spezielle antimykotische (den Pilz abtötende) Medikamente gegen Hautpilz. Wer an einer Pilzerkrankung leidet, sollte die Behandlung mit dem Hautarzt besprechen.

Die richtige Behandlung von Hautpilz kann je nach Lokalisation mit verschiedenen Mitteln behandelt werden.

Der Arzt muss zunächst die Diagnose stellen. Danach kann das passende Medikament ausgesucht werden, das bei täglicher, kontinuierlicher Anwendung auf der Haut den Pilz bekämpft.

Atmungsaktive Schuhe und Badeschuhe an öffentlichen Orten schützen vor Fußpilz und Nagelpilz
Atmungsaktive Schuhe schützen vor Fußpilz und Nagelpilz. (Quelle: Steve Buissinne - pixabay.com)

Neben den Behandlungsarten können im Alltag einige Tipps gegen Hautpilz helfen.

Beispielsweise sollte man immer atmungsaktive Schuhe tragen, die Wäsche bei mindestens 60 °C waschen, sowie sich nach dem Duschen richtig und vollständig abtrocknen.

Ebenfalls ist es besonders wichtig, an öffentlich zugänglichen Orten nur mit Badeschlappen zu gehen.

So kann Fußpilz und Nagelpilz nicht so leicht übertragen werden. Wer auf seine Gesundheit achtet, Stress vermeidet und die Tipps befolgt hilft sich selbst, gar nicht erst an Hautpilz zu erkranken.

Autorin: Melissa Sörgel
Autorin: Melissa Sörgel

Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.

Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.

Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.

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Quellenverzeichnis:

1. Yee G, Al Aboud AM, Tinea Corporis https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK544360/

2. Globuli.de, Globuli für die Haut, https://www.globuli.de/wissen/behandlung/haut-haare/fuer-bessere-haut/