Hautpilz: Ursache und Ansteckung

Welche Ursachen für Hautpilz gibt es und ist Hautpilz ansteckend?
Hautpilz ist ansteckend, deshalb sollte er behandelt werden. (Quelle: WikiImages - pixabay.com)

Zuletzt aktualisiert: 01. März 2024

Hautpilz, medizinisch auch Dermatomykose genannt, ist eine Infektion der Haut, Haare oder Nägel mit einem Pilzerreger. Es ist wichtig die Entstehung zu erkennen, um eine korrekte Behandlung mit Antimykotika durchzuführen.

In diesem Artikel erfahrt Ihr alles Wissenswerte über das Krankheitsbild.

Inhaltsverzeichnis

Pilze mögen es am liebsten im Feuchten und Warmen, deshalb nistet sich der Hautpilz häufig unter der Brust der Frau, in diversen Hautfalten oder in den Achselhöhlen ein.

Dort liegt Haut auf Haut und es bilden sich leicht Wärme und Schweiß. Auch die Füße sind besonders anfällig für Pilze, weil sie oft feucht in engen, luftundurchlässigen Schuhen gefangen sind. Dadurch kann sich leicht ein Fußpilz entwickeln.

Ursachen von Hautpilz

Es gibt viele verschiedene Erregerarten, aber als Auslöser für Hautpilz spielen drei Arten die größte Rolle:

Aufzählungszeichen

Dermatophyten (Fadenpilze)

Aufzählungszeichen

Candida albicans (weißer Hefepilz)

Aufzählungszeichen

Malassezia furfur (Hefepilz)

Dermatophyten (Fadenpilze)

Für die meisten Pilzerkrankungen der Haut sind Dermatophyten verantwortlich. Sie verursachen Tinea, in der Fachsprache „Dermatophytose“ genannt.

Dermatophyten ernähren sich von Keratin und von Kohlenhydraten. Das ist auch der Grund warum Haut, Haare und Nägel infiziert sein können. Die Schleimhäute hingegen bieten den Fadenpilzen keine Nahrung und werden nicht infiziert.

Verschiedene Pilze in rotem Licht, Die Erreger von Hautpilz sind sehr unterschiedlich.
Es gibt verschiedene Arten der Hautpilze. (Quelle: adege - pixabay.com)

Die Haupterregerarten der Dermatophyten sind Trichophyton, Mikrosporum und Epidermophyton und dringen in das keratinisierte Gewebe ein, um sich dort auszubreiten.1

Die am häufigsten betroffenen Stellen sind die Füße (Tinea pedis), besonders die Zehenzwischenräume und die Fußnägel. Der Pilz kann aber auch andere Bereiche des Körpers betreffen, wie beispielsweise Kopf (Tinea capitis), Gesicht, Hand oder Leiste.

Diese Art der Pilzinfektion lässt sich gut mit den richtigen Wirkstoffen aus der Apotheke behandeln. Die Symptome der einzelnen Arten sind unterschiedlich.

Candida albicans (weißer Hefepilz)

Candida albicans ist ein Hefepilz auf der Haut, der sich auch gerne auf Schleimhäuten ausbreitet und zu Soor führt. Der Pilz ist Teil der natürlichen Flora der Schleimhäute. Es kann allerdings passieren, dass er sich stark vermehrt und somit zu einer Infektion führt.

Häufig sind Mund (Mundsoor), Scheide oder Rachen vom Pilz betroffen. Bei Babys kann sich durch eine volle Windel ein Windelsoor (Hefepilzbefall im Windelbereich) ausbilden. Die Hefepilze können sich sogar bis auf innere Organe verbreiten.

Malassezia furfur (Hefepilz)

Malassezia furfur ist ebenfalls ein Hefepilz, der für Infektionen wie die Kleienpilzflechte verantwortlich ist. Der Pilz breitet sich am meisten auf der Brust, dem Rücken, den Schultern und dem Hals aus. Es kommt aber auch vor, dass die Arme und der Rumpf von der Infektion betroffen sind.

Schimmelpilze sind als Hautpilz Ursache sehr viel unbedeutender. Sie sind selten für die Pilzinfektion verantwortlich, wenn dann bei Personen mit einem geschwächtem Immunsystem.

Die Schimmelpilze werden über den Atem aufgenommen, breiten sich dann im Inneren des Körpers aus und befallen die inneren Organe (med.: Systemmykose).

Stressbedingter Hautpilz

Verzweiflung, Angst, Nervosität sind oft Ursachen von Nägelkauen.
Zu viel Stress vermindert die Abwehrkräfte und kann Krankheiten, wie z.B. Hautpilz, verursachen. (Quelle: geralt - pixabay.com)

Stress führt zu einer gesteigerten körperlichen und seelischen Anspannung. Stress verursacht bestimmte Reaktionen im Körper und kann die Gesundheit angreifen. Aus diesem Grund kann Stress auch Hautpilz auslösen.

Ein stressbedingter Hautpilz ist auf ein geschwächtes Immunsystem zurückzuführen. Durch Schlafmangel, schlechte Ernährung und häufige Stresssituationen wird die Immunabwehr reduziert. So ist man deutlich anfälliger für Infektionen (auch für Erkältungsviren, Herpesviren etc.).

Ansteckung mit Hautpilz

Hautpilz ist eine ansteckende Erkrankung und damit sollte nicht zu leichtfertig umgegangen werden. Der Pilz wird entweder direkt von Mensch zu Mensch übertragen oder man steckt sich über ein betroffenes Tier an.2

Die Ansteckung erfolgt wie bei den anderen Pilzinfektionen über zwei Wege. Ein Übertragungsweg stellt die direkte Kontaktinfektion mit einer infizierten Person dar.

Die zweite Möglichkeit der Übertragung ist die Schmierinfektion. In diesem Fall erfolgt die Ansteckung indirekt an kontaminierten Gegenständen oder Böden.

Deshalb gilt auch hier, wie bei Fußpilz und Nagelpilz: Vor allem an öffentlichen Orten (Hotelzimmer, Schwimmbad, Umkleidekabine etc.) immer Schuhe, Socken oder Badeschlappen tragen und nicht barfuß gehen!

Die Ansteckungsgefahr, die von einem Tier (z.B. Hund) ausgeht, ist zumindest in Europa sehr gering.

Risikofaktoren für Hautpilz

Damit es zu einem Hautpilz kommt, muss der Krankheitserreger erst einmal in die Haut eindringen. Erst wenn er das geschafft hat, wird er sich dort vermehren.

Bei dem Versuch einzudringen, wird er vom Immunsystem bekämpft und in den meisten Fällen besiegt. Somit ist es entscheidend, wie aggressiv der Erreger und wie stark das Immunsystem ist.

Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt Infektionen

Zu den Risikofaktoren für einen Pilzbefall der Haut zählt vor allem ein geschwächtes Immunsystem. Das ist bei HIV-Patienten der Fall, kann aber auch durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden.

Eine Behandlung mit Arzneimitteln, die das Immunsystem des Menschen unterdrücken (Immunsuppressiva) kann die Entstehung der Hautpilze fördern. Diese Mittel werden bei Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Schuppenflechte vom Arzt verordnet.

Mikroverletzungen der Haut begünstigen eine Ansteckung mit Hautpilz

Der Zustand der Haut ist ebenfalls von großer Bedeutung, ob es zu einer Hautpilzinfektion kommt. Ist die Haut verletzt, ist das Risiko erhöht, dass ein Pilz eindringen kann. Aus diesem Grund stellen kleine Mikroverletzungen zum Beispiel an den Füßen oder Händen ebenfalls ein Ansteckungsrisiko dar.

Weitere Risikofaktoren für eine Hautpilzerkrankung

Des Weiteren stellen Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, eine geschwächte Darmflora oder Übergewicht ein Risiko dar.

Menschen, die unter der Zuckerkrankheit leiden, haben in der Regel eine schlechtere Durchblutung. Dadurch ist es für den Krankheitserreger leichter, sich einzunisten.

Bei adipösen Menschen sorgen die übermäßigen Falten der Haut am Körper, in denen sich schnell Schweiß bildet, für ein gutes, feuchtwarmes Wachstumsklima für Hautpilze.

Autorin: Melissa Sörgel
Autorin: Melissa Sörgel

Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.

Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.

Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.

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Quellenverzeichnis:

1. Yee G, Al Aboud AM, Tinea Corporis https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK544360/

2. Bialek, R., Groll, A., Heininger, U., Schuster, V., Unter Mitarbeit von Freerk Prenzel, & Mit Beiträgen von (2007). Infektionserkrankungen. Therapie in der Kinder- und Jugendmedizin, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7156013/