Thuja gegen Warzen: Hilft Homöopathie?

Thuja Ast mit Blättern, Homöopathie gegen Warzen
Kann man Thuja occidentalis gegen Warzen anwenden? (Quelle: _Alicja_ - pixabay.com)

Zuletzt aktualisiert: 05. April 2024

Viele Menschen setzen bei leichten Erkrankungen gerne zuerst auf natürliche, nebenwirkungsarme Mittel aus der Homöopathie.

So wird bei Warzen besonders gerne das Homöopathikum Thuja occidentalis, auch Lebensbaum genannt, als Globuli und Tinktur eingesetzt.

Aber hilft der Lebensbaum Thuja tatsächlich gegen Warzen?

Wenn es wirksam ist, wie wird es angewendet und wie schnell wirkt Thuja bei Warzen?

Das alles erkläre ich Euch in diesem Artikel!

Inhaltsverzeichnis

Was ist Thuja?

Thuja, auch Thuja occidentalis oder Lebensbaum genannt, ist eine Pflanze, die ursprünglich von der Nordwestküste Nordamerikas kommt.

Heutzutage ist sie auch in ganz Europa zu finden, ist immergrün und kältebeständig.

Das enthaltenen ätherische Öl Thujon verleiht der Thujapflanze den charakteristischen Duft nach Kampfer und ist stark hautreizend und giftig.

Aus den Zweigen und Blättern der Pflanze wird im Frühjahr ein Arzneimittel nach dem homöopathischen Arzneibuch (HAB) hergestellt. Zu dieser Jahreszeit ist der Gehalt des Öles beim Herstellen am höchsten.

Thuja Ast mit Blättern, Homöopathie gegen Warzen
Das ätherische Öl Thujon wird aus den Zweigen und Blättern der Pflanze gewonnen. (Quelle: _Alicja_ - pixabay.com)

Die Pflanze wird als „Vielkönner“ bezeichnet, weil sie bei etlichen Erkrankungen Anwendung findet.

Das Mittel Thuja occidentalis wird unter anderem bei Haut- und Schleimhauterkrankungen verwendet.

Wichtig ist, dass das homöopathische Mittel bei vielen Beschwerden erst nach homöopathischer Anamnese und Verordnung durch einen Arzt oder Heilpraktiker angewendet werden sollte.

Die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln ist wissenschaftlich nicht belegt, jedoch ist die Homöopathie in Deutschland als alternatives Heilverfahren anerkannt.

Bei Warzen darf das Mittel aus der Homöopathie auch ohne Anamnese selbstständig verwendet werden.

Der Lebensbaum kommt in der Homöopathie als Globuli, Tinktur, Tropfen, Salbe oder Thuja-Tabletten zum Einsatz.

Bei der Warzenbehandlung können Globuli und Tinktur kombiniert werden.

So können Thuja-Globuli in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden, während die Thuja-Urtinktur äußerlich aufgetragen wird.

Verändern sich die Beschwerden oder kommen zusätzliche Symptome, wie Schmerzen dazu, sollte ein Arzt aufgesucht werden!

Im Internet wird versprochen, dass Thuja occidentalis gegen viele verschiedene Warzenarten hilft. Unter anderem gegen glatte oder rissige Warzen, Feigwarzen oder auch Stielwarzen.

Thuja occidentalis kann jedoch nicht bei allen Warzen angewendet werden!

Es kommt stark darauf an, wer von der Warze befallen ist, ob sie juckt, brennt oder an welcher Körperstelle sie aufgetreten ist.

Wer sich nicht sicher ist, ob Thuja die richtige Wahl zum Behandeln der bestehenden Hautwucherung ist, sollte einen Arzt um Rat fragen.

Thuja in der Warzenbehandlung

Es gibt mehrere Thuja-Präparate, die in der Praxis Anwendung finden und von Heilpraktikerin zur Behandlung von Warzen eingesetzt werden.

Im Folgenden stelle ich Euch die verschiedenen homöopatischen Arzneimittel vor:

Thuja Globuli D6

Anwendung: Thuja D6 Globuli (5 Stück) ein- bis dreimal täglich einnehmen und unter der Zunge zergehen lassen. Bei Verbesserung der Beschwerden kann die Dosierung langsam verringert werden.

Die Einnahme wird in der Regel so lange wiederholt, bis die Beschwerden verschwunden ist.

Um eine optimale Wirkung zu erreichen, ist es sinnvoll, die äußerliche Therapie mit der Thuja Tinktur mit den Globuli zu kombinieren.

Thuja extern Tinktur

Anwendung: 1 EL Thuja Tinktur mit 250ml Wasser verdünnen und 2- bis 3-mal täglich punktuell auftupfen.

Die Thuja-Urtinktur dient ausschließlich der äußerlichen Behandlung!

Nebenwirkungen: Die Urtinktur kann bei empfindlicher Haut zu Irritationen führen.

Daher ist es wichtig, dass die Thuja Tinktur präzise und punktförmig auf die Hautstelle aufgetragen wird.

Die homöopathischen Arzneimittel haben keine Altersbeschränkung und können auch bei Kindern eingesetzt werden.

Wie wird Thuja angewendet?

Thuja Globuli (D6) werden mehrmals täglich eingenommen und unter die Zunge gelegt, sodass sie zergehen.

Tinktur, Fläschchen mit Salizylsäure und ein extra Deckel, der neben der Flasche liegt. Symbolisch für eine Warzentinktur.
Die Thuja-Urtinktur wird verdünnt und präzise aufgetragen. (Quelle: Erin Stone - pixabay.com)

Daneben kann Thuja extern als Kombination punktuell 2- bis 3-mal täglich auf die betroffene Hautstelle aufgetupft werden.

Doch wie schnell macht sich eine Wirkung des homöopathischen Mittels Thuja bemerkbar?

 

Wie schnell wirkt Thuja bei Warzen?

Hierfür gibt es keine allgemeine Angabe. Ob das homöopathische Mittel überhaupt eine Wirkung zeigen kann, ist nicht wissenschaftlich belegt. Im Allgemeinen ist die Behandlungsdauer von homöopathischen Arzneimitteln so lange, bis die Beschwerden geheilt sind oder sich deutlich verbessert haben.

Das bedeutet, dass beim Behandeln der Wirkungseintritt des Homöopathikums Thuja occidentalis von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Es kommt darauf an, ob die Wucherung schon lange besteht oder erst neulich aufgetreten ist, wo sie sitzt, wie groß sie ist und wie tief sie in die Haut hineinragt.

Große, länger bestehende Warzen können mehrere Wochen Therapie benötigen, während kleine, neue Warzen schneller verschwinden können.

Bei manchen Anwendern wirkt die Anwendung der Homöopathie überhaupt nicht, die Warze bleibt bestehen und man erzielt mit der Therapie keinen Erfolg.

Warze am Zeh und dem Fußballen, Dornwarze schwarz
Hartnäckige, große Warzen benötigen eine längere Therapie. (Quelle: ArveBettum - istockphoto.com)

Warzen sind sehr hartnäckige Hautwucherungen, die von Viren verursacht werden und immer wiederkommen können.

Daher gibt es keine Garantie, die lästige Hautveränderung tatsächlich und dauerhaft loszuwerden.

Bei der Akutbehandlung kommen in der Homöopathie niedrige Potenzen wie D6 sowie D12 zum Einsatz.

Die höheren Potenzen wie z.B. C30, die bei chronischen Erkrankungen angewendet werden, sollten nur von einem Therapeuten oder Arzt verordnet werden.

Der Fachmann entscheidet nach der Anamnese, welche Potenz gut geeignet und welche Dosierung nötig ist.

Thuja vor oder nach einer Impfung anwenden?

Die Streukügelchen werden nicht nur bei Warzen eingesetzt.

Auch bei Impfungen kann die immunstabilisierende Wirkung von Thuja genutzt werden, um den Körper bei der Verarbeitung einer Impfung zu unterstützen.

Hierbei werden vor der Impfung einmalig 3 Thuja C30 Globuli eingenommen. Das soll vorbeugend gegen negative Impfreaktionen wie Narbenbildung, Entzündungen oder Muskelschmerzen helfen können.

Weitere Einsatzgebiete von Thuja occidentalis

Neben den schon genannten Einsatzgebieten gibt es noch weitere Erkrankungen, bei denen Thuja für die Therapie angewendet werden kann.

Bei Polypen, die ebenfalls zu den überschießenden Wucherungen gehören, soll der Lebensbaum Abhilfe schaffen können und eventuell zu einer Abschwellung der Hautknoten führen.

Auch bei Verstopfung, Durchfall, Entzündungen oder Erkältungen soll Thuja eingesetzt werden können.

Fazit zu Thuja gegen Warzen

Die Homöopathie hat eine sehr spezifische Wirksamkeit, die wissenschaftlich umstritten ist und nicht eindeutig durch Studien belegt werden kann.

Daher empfehle ich Euch die Kombination der beiden homöopathischen Arzneimittel vom Lebensbaum Thuja lediglich als Ergänzung zur klassischen Behandlung von Warzen.

Neben Hausmitteln und der Homöopathie gibt es die klassischen Therapieformen, um Warzen effektiv loszuwerden. Dazu zählt die Vereisungsmethode (Kryotherapie).

Eine einmalige Anwendung vereist die Viruswarze bis tief zur Wurzel.

Dadurch stirbt das Warzengewebe ab und das tote Gewebe wird in der Regel nach 10 – 14 Tagen vom Körper abgestoßen.

Mehr Informationen zur Warzenbehandlung findet Ihr hier.

Autorin: Melissa Sörgel
Autorin: Melissa Sörgel

Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.

Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.

Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.

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Quellenverzeichnis:

1. Andrea Fuchs, Lästige Warzen, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-26-2019/laestige-warzen

2. Rajatrashmi, M Sarkar, Vikramaditya, Pharmacognostic Studies of Thuja Occidentalis Linn. – A Good remedy for warts & tumours, used in Homeopathy, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22556920/