7 Ursachen für Unterleibsschmerzen und Scheidenausfluss

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Unterleibsschmerzen können verschiedene Ursachen haben. (Quelle: Dainis Graveris - unsplash.com)

Zunächst einmal zur Klarstellung: Ausfluss aus der Scheide muss keine krankhaften Ursachen haben.

Die Scheide produziert Sekrete, um sich selbst zu reinigen und ihren pH-Wert zu regulieren.

Dabei kann es auch zu einem Ausfluss kommen. 

Wenn Ihr jedoch Veränderungen am Ausfluss bemerken (ungewöhnliche Farbe, Konsistenz oder unangenehmer Geruch) oder Unterleibsschmerzen hinzukommen, könnte dies andere Ursachen haben, über die in diesem Beitrag informiert wird.

Inhaltsverzeichnis

Nun zu den möglichen Ursachen:

1. Menstruationsbeschwerden

Häufig treten während der Regelblutung Unterleibsschmerzen auf, die bei manchen Frauen zu extremen Schmerzen führen können.

Diese oft krampfartigen Schmerzen entstehen, weil die Gebärmutter ihre Schleimhaut, die sie eigentlich für die Aufnahme eines befruchteten Eies vorbereitet hatte, abwirft.

2. Infektion mit Hefepilzen

Zu den am meisten vorkommenden Ursachen von Unterleibsschmerzen und Vaiginalausfluss zählen Hefepilz-Infektionen.

Die auch als Kandidose bekannte Krankheit äußert sich insbesondere durch Schmerzen, Schwellungen und einem starken Juckreiz.

3. Entzündung der Harnröhre oder Harninkontinenz

Frau hält sich die Hände am Bauch als Zeichen von Bauchschmerzen.
Eine Entzündung der Harnröhre kann zu Unterleibsbeschwerden führen. (Quelle: Anastasia Gepp - pixabay.com)

Auch eine Entzündung der Harnröhre kann für Schmerzen im Bereich des Unterleibs verantwortlich sein.

Die Arthritis (Entzündung der Harnröhre) verursacht einen eher brennenden Schmerz.

Auch ein unkontrolliertes Ausfließen von Harn kann Ursache für Unterleibsschmerzen und Ausfluss sein.

4. Bakterielle Vaginose

Wie der Name vermuten lässt, ist die Vaginose, eine Infektion der Vagina, die durch Bakterien verursacht wird.

Durch Störungen im Gleichgewicht des Scheidenmilieus können sich bestimmte Bakterien vermehren und zu Problemen führen.

Die bakterielle Vaginose ist die am häufigsten vorkommende Infektion des Intimbereichs, die zumeist eher mild verläuft und sehr gut behandelt werden kann, wie Erfahrungen mit Metronidazol zeigen.

Auch wenn die bakterielle Vaginose mehrheitlich mild verläuft, darf man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen, da es zu Folgeerkrankungen kommen kann.

Das Fatale ist, dass der Großteil der Frauen keinerlei Symptome hat, manche jedoch über übel riechenden (fischig) Ausfluss klagen.

5. Humane Papillomvirus-Infektion (HPV)

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HPV ist eine sehr weit verbreitete Virusinfektion. (Quelle: cottonbro - pexels.com)

Die zu den sexuell übertragbaren Krankheiten zählende Humane Papillomvirus-Infektion ist eine Viruserkrankung, die durch direkten Hautkontakt zwischen Menschen übertragen werden kann.

HPV ist so verbreitet, dass statistisch gesehen jeder einmal damit infiziert wird, selbst bei nur wenigen Sexualkontakten.

Manche Arten (insgesamt rund 100 verschiedene) von HPV sind aggressiver, andere milder.

Sie können zu Genitalwarzen und in der Spätfolge sogar zu Krebs führen. Bei rund 90 % aller Betroffenen kann das Immunsystem das Virus bekämpfen.

In der Zeit bis dahin jedoch kann man viele weitere Personen infizieren.

Eine regelmäßige Kontrolle und ein HPV-Test sollten daher selbstverständlich sein.

6. Trichomoniasis

Auch die Trichomoniasis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die leider häufiger vorkommt, als man denkt.

Dabei spüren jedoch ein Drittel der Betroffenen keinerlei Symptome.

Die anderen berichten von vaginalem Ausfluss, der unangenehm riecht und schaumig sein kann, einem Brennen, Juckreiz, Schwellungen und häufigem Drang zum Wasserlassen.

Rund ein Drittel der betroffenen Personen mit Trichomoniasis haben keinerlei Symptome.

7. Eileiterschwangerschaft

Eileiterschwangerschaften kommen immer wieder vor, nämlich dann, wenn sich eine befruchtete Eizelle im Eileiter, in der Bauchhöhle oder dem Gebärmutterhals festsetzt.

Eine Eileiterschwangerschaft bemerkt man oftmals durch eine Kombination aus Ausfluss, Brustschmerzen und starken Unterleibsschmerzen – manchmal auch Blutungen und Schwindel.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Vielfach sind die Ursachen mit Hausmitteln oder apothekenpflichtigen Medikamenten behandelbar.

Sind die Schmerzen jedoch sehr stark oder bemerkt Ihr blutigen Ausfluss, ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, über einen längeren Zeitraum andauernde Unterleibsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder eine unerwartete Gewichtsabnahme, solltet Ihr unbedingt Euren Frauenarzt aufsuchen.

Wie werden Unterleibsschmerzen und Scheidenausfluss behandelt?

Je nach Ursache und Schweregrad kommen Antibiotika oder auch Antimykotika oder andere geeignete Medikamente zum Einsatz.

Auch selbst könnt Ihr einiges tun, um die Symptome zu lindern.

Hier einige abschließende Tipps:

Viel Wasser trinken

Saubere und bei 90 °C gewaschene Baumwollunterwäsche tragen

Spülungen für den Intimbereich sollten in der Zeit der Infektion vermieden werden

Zunächst auf intime Kontakte verzichten

Verschriebene Medikamente sollten genau nach Anweisung des Arztes verwendet werden

Autorin: Melissa Sörgel
Autorin: Melissa Sörgel

Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.

Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.

Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ich finde es toll, wie die Gesundheitsbranche ständig neue Fortschritte macht und uns immer bessere Möglichkeiten bietet, gesund
    zu bleiben.

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