Was sind Feigwarzen und was kann man dagegen tun?

Arm, an den eine Spritze mit Impfstoff gehalten wird als Zeichen für die Impfung gegen HPV Viren
Die Impfung gegen HPV ist sinnvoll und wird vor allem bei Kindern zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr empfohlen! (Quelle: Pete Linforth - pixabay.com)

HPV (Humane Papillomaviren) zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Viren.

Die Geschlechtskrankheit ruft gutartige Hautwucherungen vor, sogenannte Feigwarzen oder auch Genitalwarzen (med.: Condylomata acuminata).

Die oft rötlichen oder bräunlichen Warzen kommen vor allem im Genital- oder Analbereich vor und sind sehr unangenehm.

Auch wenn sie gutartig sind, können sie, wenn die Infektion bestehen bleibt, mit der Zeit Krebs entwickeln.

Woher kommen Feigwarzen?

Und wie kann man sie behandeln?

Das und mehr erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Genitalwarzen?

Feigwarzen, auch Condylome genannt, gehören zu den gutartigen Wucherungen der obersten Hautschicht im Genitalbereich. Sie sind ansteckend, da sie durch ein Virus ausgelöst werden.

Die häufigste Übertragungsart ist der Geschlechtsverkehr.

Diese Warzen sind häufig zerfurchte Hautknötchen, die an einen Hahnenkamm erinnern.

Feigwarzen kommen an den Geschlechtsorganen wie der Scheide und den Schamlippen der Frau, sowie bei der Eichel und der Vorhaut des Mannes vor. Deshalb tragen sie auch den Namen Genitalwarzen.

Neben den Geschlechtsorganen kann auch der After von Feigwarzen befallen sein.

Wenn die Warzen nicht behandelt werden, entstehen große Wucherungen, die auch nässen können.

Feigwarzen: Ursache

Virus als Symbol der Humanen Papillomaviren, die für Dornwarzen verantwortlich sind. Papi stop hilft gegen Warzen, wenn die Auslöser Viren sind.
Humane Papillomaviren sind unter anderem für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich. (Quelle: PIRO4D - pixabay.com)

Die Ursache der Feigwarzen sind bestimmte Typen der HP-Viren, auch Papillomaviren genannt.

Es gibt über 150 verschiedene Typen der Humanen Papillomaviren, welche unterschiedliche Warzenarten auslösen können.1

Die Viren der Genitalwarzen setzen sich bevorzugt im feuchten, warmen Milieu fest (Genital- und Analbereich).

Der Mechanismus des Virus ist, die Körperhaut dazu anzuregen, sich zu vermehren. So entstehen die typischen Hautwucherungen.

Zwar werden die Warzen an Fingern und Füßen meist auch durch Humane Papillomaviren ausgelöst, diese Virentypen führen jedoch nicht zu Genitalwarzen.

Für die Fuß- und Fingerwarzen ist ein anderer HPV-Typ verantwortlich. Daher werden die HPV-Typen der Feigwarzen fast ausschließlich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen.

Die Benutzung eines Kondoms bietet keinen 100%igen Schutz vor HPV, da nicht alle Stellen bedeckt werden, die vom Virus befallen werden können!

Daneben kann man sich auch über kontaminierte Gegenstände (z.B. Handtücher) oder beim gemeinsamen Baden anstecken.

Es gibt eine Impfung, die bei Jugendlichen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen wird. Sie wirkt gegen die krebsbildenden HPV-Typen (HPV-16 und -18) und schützt somit vor Gebärmutterhalskrebs, Peniskrebs oder Scheidenkrebs. 3

Wichtiger Hinweis:

Bei Schwangeren können die Viren bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden!

Daher sollte eine HPV-Infektion immer mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Wie sehen Feigwarzen aus? Das sind typische Symptome!

Die meistbetroffene Stelle ist der Genital- und Analbereich. Nur selten sind andere Körperbereiche von den Warzen betroffen.

Die klassischen Symptome sind Hautwucherungen, die bräunlich, rötlich oder weißlich aussehen und durch ihre Anhäufung an einen Hahnenkamm erinnern.

Sehr viel seltener entstehen Condylomata plana, auch flache Feigwarzen genannt. Diese gelten als Sonderform.

Die seltenste Art der Feigwarzen sind Riesenkondylome (med.: Condylomata gigantae). Diese großen Hautgeschwülste entstehen, wenn die gewöhnlichen Feigwarzen chronisch verlaufen. Sie können sich zu bösartigen Tumoren entwickeln.

Feigwarzen: Anfangsstadium, fortgeschrittenes Stadium und Endstadium

Aufzählungszeichen

Anfangsstadium: Feigwarzen verursachen im ersten Stadium häufig keine Probleme, da es sich nur um gutartige Wucherungen der Haut im Intimbereich handelt.

Nachdem die Ansteckung erfolgt ist, kann es vier Wochen bis acht Monate lang dauern, bis sich die ersten Warzen zeigen.

Aufzählungszeichen

Fortgeschrittenes Stadium: Streng riechendes Sekret wird abgesondert und Juckreiz kann entstehen. Ab und zu kommt es zu kleinen Rissen der umliegenden Haut, die zu leichten Blutungen führen.

Diese Tatsachen können sich stark auf die Psyche auswirken, da viele Betroffene Schamgefühle entwickeln und unter Krebsangst leiden.

Aufzählungszeichen

Endstadium: Es kann zu Krebsvorstufen kommen, die sich im Laufe der Erkrankung zu bösartigen Tumoren weiterentwickeln können.

Dieser Krankheitszustand würde jedoch erst nach mehreren Jahren eintreten. Daher ist es wichtig, Veränderungen der Haut umgehend mit einem Arzt abzusprechen.

Feigwarzen bei Männern

Beim Mann erscheinen die Feigwarzen meist am Penis. Sie können sich jedoch auch in der Harnröhre, am Anus oder im Analkanal bilden.

Vor allem homosexuelle Männer sind anfälliger für Warzen am After.

Feigwarzen bei der Frau

Bei Frauen bilden sich die Warzen häufig zuerst an den Schamlippen. Daneben sind auch häufig die Scheide und der Gebärmutterhals betroffen.

Wie auch bei Männern können die Feigwarzen auch am Anus, im Analkanal oder der Harnröhre sitzen.

Feigwarzen: Achtung Krebs

Krebs als Symbol für bösartige Tumore durch HPV
HPV kann bösartigen Krebs hervorrufen. (Quelle: WikiImages - pixabay.com)

Eine unbehandelte Infektion mit Feigwarzen kann unter Umständen, je nach Virustyp, zu bösartigen Tumoren führen. Der bekannteste ist der Gebärmutterhalskrebs.

Daneben können stark gewucherte Feigwarzen durch Hochrisiko-HPV-Typen auch zu Peniskrebs, Scheidenkrebs oder Krebs am After führen.

Ebenfalls betroffen sein können die Schleimhäute im Mund, Rachen oder Kehlkopf. Durch die Viren kann an diesen Körperstellen ebenfalls Krebs entstehen.

Condylome: Diagnose durch den Arzt

Wer Feigwarzen entdeckt, sollte diese immer von einem Arzt untersuchen lassen.

Dadurch können schlimmere Verläufe vermieden werden.

Bei Frauen kann der Gynäkologe (Frauenarzt) die Diagnose stellen. Für Männer kommt der Urologe infrage. Daneben kann auch der Dermatologe (Hautarzt) konsultiert werden.

Stethoskop als Symbol für einen Arzttermin bei Fußpilz in der Schwangerschaft
Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet dann mit dem Betroffenen die passende Behandlung. (Quelle: Myriams-Fotos - pixabay.com)

Wichtig ist, dem Arzt alle wichtigen Informationen wahrheitsgemäß zu überbringen. Dazu gehören unter anderem sexuelle Aktivitäten.

Außerdem ist für den Arzt entscheidend zu wissen, ob Arzneimittel eingenommen werden oder Vorerkrankungen bestehen, die das Immunsystem schwächen.

Danach erfolgt die körperliche Untersuchung, um alle Stellen mit eventuellem Befall von Feigwarzen zu ermitteln.

Feigwarzen behandeln und entfernen

Für die Behandlung und Entfernung von Feigwarzen kommen verschiedene Methoden infrage. Der Arzt entscheidet zusammen mit dem Patienten, was die beste Therapieoption ist.

Aufzählungszeichen

Arzneimittel

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Vereisung

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Operative Entfernung

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Pflanzliche Alternative: Grünteeextrakt

Entscheidend sind Anzahl, Lage und Größe der Warzen. Daneben spielen noch vorherige Behandlungen, Grunderkrankungen und Vorlieben des Patienten eine Rolle.

Auch der Sexualpartner sollte auf Feigwarzen untersucht werden. Ansonsten kann es zur gegenseitigen Wiederansteckung kommen.

Arzneimittel gegen Condylome

Podophyllotoxin-Lösung (z.B. Condylox) oder Imiquimod-Creme (z.B. Aldara) können vom Betroffenen selbst aufgetragen werden. Die Medikamente werden von einem Arzt verschrieben und müssen über mehrere Wochen aufgetragen werden.

So wird das Immunsystem stimuliert und dadurch werden die Viren verstärkt angegriffen.

Trichloressigsäure wird nur durch den behandelnden Arzt aufgetragen. Die Säure verätzt das Warzengewebe und entfernt sie somit. Diese Behandlungsart ist besonders für kleine Feigwarzen an mehreren Stellen auf der Schleimhaut geeignet.

Vereisung durch den Arzt

Bei der Kryotherapie werden die Hautwucherungen mit flüssigem Stickstoff vereist. Das erfolgt entweder mit einem Spray oder einem in Stickstoff getränkten Wattestäbchen.

Durch die Vereisung stirbt das Gewebe der Warze ab.

Nachteil an der Vereisungsmethode ist, dass die Viren selbst nicht abgetötet weden und es so zu einer Reinfektion kommen kann.

Operative Entfernung

Neben der Vereisungsmethode können Feigwarzen auch operativ entfernt werden.

Dafür kann der Arzt die Warzen entweder mit elektrischem Strom erhitzen und zerstören (Elektrokauterisation) oder durch eine Lasertherapie entfernen.

Für einzelne Genitalwarzen ist die Ausschabung (med.: Kürettage) geeignet.

Pflanzliche Alternative: Grünteeextrakt

Grüntee kann als Mittel gegen Feigwarzen eingesetzt werden.
Grünteeextrakt kann gegen Feigwarzen zum Einsatz kommen. (Quelle: TeeFarm - pixabay.com)

Catechine sind Inhaltsstoffe des Grüntees und sollen als Salbe (Vergene) bei Feigwarzen wirksam sein. Dazu wird die Salbe dreimal täglich für maximal 16 Wochen auf die Warzen aufgetragen.

Grünteeblätterextrakt hat antitumorale, wachstumshemmende Eigenschaften.

Diese Methode kann vom Patienten selbst durchgeführt werden.


Quellenverzeichnis:

1. Bijan Fink, Humanes Papillomavirus, https://flexikon.doccheck.com/de/Humanes_Papillomvirus ↩

2. Sara M. Meltzer, Bradley J. Monk, Krishnansu S. Tewari, Green tea catechins for treatment of external genital warts, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19019336/

3. Margaret Stanley, HPV vaccination in boys and men, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25424825/↩