Darmsanierung: Ernährung spielt eine große Rolle!

Darmsanierung: Ernährung spielt eine große Rolle!
Die Ernährung hat beim Darmaufbau eine entscheidende Aufgabe. (Quelle: silciarita - pixabay.com)

Die Darmflora ist ein Mikroökosystem, das sich aus 100 Billionen Mikroorganismen zusammensetzt. Sie beinhaltet 10x mehr Zellen als unser ganzer Körper und wiegt zwischen einem und zwei Kilogramm.

Durch falsche Ernährung, viel Stress im Alltag oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten.

Diese Dysbalance kann nicht nur die Verdauung beeinträchtigen und Blähungen oder Verstopfung verursachen. Es kann außerdem zu einer Schwächung im Immunsystem kommen, die uns infektanfälliger macht.

Ein Ungleichgewicht der Darmflora kann mit einer Darmsanierung behandelt werden. (hier geht es zur Anleitung einer Darmsanierung).

Welche Rolle spielt die Ernährung bei einer Darmsanierung?

Ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll und kann ein Ernährungsplan helfen?

Diese und weitere Fragen werden Euch in diesem Beitrag beantwortet.

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Die bereitgestellten Informationen ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt und dürfen nicht zur eigenen Diagnose verwendet werden.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Inhaltsverzeichnis

Darmsanierung: Ist eine Ernährungsumstellung nötig?

Je nach aktuellen, individuellen Ernährungsgewohnheiten kann es nötig sein, seine Ernährungsweise während der Darmsanierung umzustellen.

Die Ernährung während der Darmsanierung ist ein wichtiger Bestandteil, um die Darmflora zu unterstützen.

Der erste Schritt einer Darmsanierung ist die Darmreinigung. Hierfür wird der Magen-Darm-Trakt durch Abführmittel vollständig entleert.

In dieser Phase nimmt man keine Nahrung auf. Wichtig ist jedoch, in dieser Zeit genug Wasser zu trinken.

Nachdem der Darm gereinigt wurde und leer ist, beginnt die Entgiftung mittels Heilerde.

Hände einer Frau formen ein Herz um ihren Bauchnabel. Direkt auf dem Bauchnabel liegt eine Blüte.
Die Gesundheit des Darms hilft auch unserem Immunsystem!

Schon in der Entgiftungsphase ist es wichtig, die richtigen Nahrungsmittel zu essen.

Ungeeignet für eine gesunde Darmflora sind vor allem Zucker und Kohlenhydrate, da diese Stoffe Nahrung für falsche Bakterien darstellen.

Auch sollte auf Alkohol, Koffein und Fleisch verzichtet werden.

Geeignet sind ballaststoffreiche Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Gemüse oder Früchte. Wer gerne Tee trinkt, sollte in dieser Phase auf Zuckerwürfel als Süßungsmittel verzichten.

Auf Fleisch, Zucker, Alkohol oder Koffein sollte während der Darmreinigung verzichtet werden.

Nachdem der Darm entgiftet wurde und die Darmreinigung abgeschlossen ist, beginnt die Darmaufbauphase.

Der Aufbau der Darmflora wird mithilfe von Darmbakterien unterstützt.

Hierfür gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die verschiedene Darmbakterien enthalten, die natürlich im gesunden Darm vorkommen.

In dieser Phase ist es ebenfalls wichtig, richtig zu essen.

Hierbei sind sowohl präbiotische als auch probiotische Nahrungsmittel von Vorteil, da sie ebenfalls Darmbakterien enthalten aber auch Nährstoff für die guten Bakterien darstellen, sodass sich diese vermehren können.

Welche Nahrungsmittel präbiotisch und probiotisch sind, erfahrt Ihr gleich …

Welche Lebensmittel sind für eine Darmsanierung kontraproduktiv?

Zunächst möchte ich euch erklären, welche Kost kontraproduktiv für eine Darmsanierung ist und warum.

In der folgenden Liste sind Lebensmittel aufgezählt, die man während einem Darmaufbau nicht essen sollte:

Koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Cola, schwarzer Tee…)

Alkohol

Raffinierter Zucker (Süßigkeiten)

Weißmehl

Weizenprodukte

Käse mit viel Fett

Fleisch

Fleischprodukte (Wurst)

Fertiggerichte

Warum ist die genannte Liste kontraproduktiv?

Vor allem Kohlenhydrate sind in dieser Phase ungünstig, weil sie Nahrung für die schlechten Bakterien darstellen. Außerdem verdrängt raffinierter Zucker die guten Darmbakterien.

Ein zu hoher Eiweißkonsum wirkt sich ebenfalls negativ auf den Darm aus.

Kaffeetasse auf einem Holztisch von oben fotografiert.
Kaffee, Tee oder Coca-Cola sind wegen des enthaltenen Koffeins ungünstig für den Darm. (Quelle: cocoparisienne – pixabay.com)

Weil Koffein die Magensäuresekretion anregt, sind Kaffee, Cola oder schwarzer Tee in dieser Aufbauphase nicht förderlich. Sie würden die Darmschleimhaut zusätzlich reizen.

Schlechte Fette (gesättigte Fettsäuren) erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöhen das „schlechte“ Cholesterin.

Gute Fette hingegen helfen gegen die Ausbildung von Allergien.

Industriell verarbeitete Fertiggerichte enthalten viele ungesunde Zusatzstoffe, die möglichst vollständig vermieden werden sollten.

Wer seiner Darmflora etwas Gutes tun möchte, sollte die genannten Lebensmittel während der Darmkur nicht essen und trinken.

Aber auch wenn die Kur im Darm abgeschlossen ist, sollten die genannten Nahrungsmittel nur in Maßen zugeführt werden, um die Darmflora zu schützen.

Präbiotische und probiotische Lebensmittel zum Aufbau der Darmflora

Was soll denn dann gegessen werden?

Im Folgenden habe ich Euch Nahrungsmittel zusammengetragen, die den Darmaufbau und die Darmflora optimal fördern und zudem gesund für unseren Körper sind:

Präbiotika sind für unser Verdauungsorgan unverwertbare Ballaststoffe. Das bedeutet, dass sie resistent gegenüber unseren körpereigenen Verdauungsenzymen sind.

Sie sind jedoch besonders gut für die Darmflora, d.h. unsere Bakterien im Darm, da sich diese von Präbiotika ernähren können.

Durch eine präbiotische Ernährung helfen wir unseren guten Darmbakterien, sich zu vermehren und fördern somit das Darmmikrobiom.

Dadurch wird letztendlich unser Immunsystem gestärkt!

Probiotika hingegen enthalten selbst die wichtigen Darmbakterien (Milchsäurebakterien), helfen somit direkt dabei, die Anzahl der Bakterien im Darm zu vermehren und die Darmflora so widerstandsfähiger zu machen

Jeder Mensch verträgt Lebensmittel anders. Deshalb ist es wichtig, die individuelle Ernährung mit dem Arzt abzusprechen, der die Darmsanierung überwacht.

Darmsanierung: Ernährungsplan und passende Rezepte helfen!

Eine Liste mit gesunden und hilfreichen Lebensmitteln liest sich sehr „leicht“.

Jedoch wissen viele am Ende trotzdem nicht, wie man die einzelnen Produkte in leckere, passende Gerichte verwandelt.

Eine Hilfe bietet hier das Buch „Probiotika und Präbiotika – Powerfood für den Darm“.

Im Buch* sind diverse Rezepte enthalten, die für eine Darmsanierung und eine gesunde Darmflora geeignet sind:

So kann man sich leicht einen Plan zusammenstellen und die wichtigen Präbiotika und Probiotika in seiner Ernährung abdecken.

6 Tipps für eine gesunde Darmflora

Auch nach der Darmsanierung ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig für eine ausgeglichene Darmflora und ein starkes Immunsystem.

Damit das Mikrobiom im Darm stabil bleibt, hilft es, seine Essensgewohnheiten dauerhaft umzustellen. So kann die Darmgesundheit erhalten werden.

1. Ballaststoffe

Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an. Die tägliche empfohlene Verzehrmenge beträgt 30 g. Man findet sie in Lebensmitteln wie Flohsamen, Leinsamen, Vollkornprodukten, Äpfeln, Birnen oder Hülsenfrüchten.

2. Vollkornprodukte

Vollkornbrot mit Körnern auf einem Holztisch
Vollkornprodukte enthalten wichtige Vitamine und Ballaststoffe. (Quelle: couleur – pixabay.com)

Vollkornprodukte sind deshalb gut für die Darmgesundheit, weil sie neben dem Keimling auch noch die Schale und den Mehlkörper enthalten.

Dadurch sind sie reich an Ballaststoffen, B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink.

3. Zucker

Man sollte versuchen, so wenig raffinierten Zucker wie möglich zu essen.

Raffinierter Zucker, wie er in den meisten Süßigkeiten enthalten ist, verdrängt die guten Darmbakterien und stellt gleichzeitig Nährstoff für schlechte Bakterien dar.

Wenn man dennoch seine Speise süßen möchte, ist es besser, auf natürliche Süßungsmittel wie z.B. Honig oder Agavendicksaft zu setzen.

4. Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

Tierische Fette enthalten viele gesättigte Fettsäuren. Diese sind ungünstig für die Artenvielfalt der Bakterien in unserem Darm.

Sie begünstigen das Wachstum schlechter Bakterien und können somit die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.

Wurst und Fleisch sollte deshalb nur in Maßen verzehrt werden.

Gesünder ist es, den Fokus auf Fisch zu legen, da dieser die viel gesünderen Omega-3-Fettsäuren enthält.

Diese sogenannten ungesättigten Fettsäuren helfen dem Darm sogar, die Diversität der Darmbakterien in der Darmflora zu erhöhen!

5. Prä- und Probiotika

Die oben genannten prä- und probiotischen Nahrungsmittel sind auch nach der Darmsanierung gesundheitsfördernd für die Darmflora und passen perfekt in eine gesunde, ausgewogene Ernährung.

6. Bewegung

Neben der Ernährung spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle für einen gesunden Magen-Darm-Trakt. Regelmäßiger Sport verbessert die Verdauung.

Autorin: Melissa Sörgel
Autorin: Melissa Sörgel

Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.

Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.

Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.

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Quellenverzeichnis:

1. Dr. Harald Renz, Fettsäuren: Wie beeinflussen sie Darmbakterien und Allergien?, https://www.mein-allergie-portal.com/darmflora-mikrobiom/2163-fettsaeuren-wie-beeinflussen-sie-darmbakterien-und-allergien.html

2. Anna Sandoiu, Omega-3 may keep gut microbiota diverse and healthy, https://www.medicalnewstoday.com/articles/319375

3. Christina Menni et al., Omega-3 fatty acids correlate with gut microbiome diversity and production of N-carbamylglutamate in middle aged and elderly women, https://www.nature.com/articles/s41598-017-10382-2