Zuletzt aktualisiert: 07. November 2024
Vitamin D, auch Calcitriol genannt, ist ein wichtiges fettlösliches Vitamin für die Bildung und Reifung von Knochenzellen.
Durch Vitamin D wird Calcium und Phosphat in Knochen eingebaut, wodurch diese gesund und widerstandsfähig werden.
Die Mineralstoffe sind außerdem für gesunde Zähne verantwortlich.
Kann man einen Vitamin D Test zuhause durchführen?
Wann ist eine Vitamin D3 Kur sinnvoll?
Wie führt man die Kur durch?
Diese und weitere Fragen beantworte ich Euch in diesem Beitrag!
Inhaltsverzeichnis
Wann ist eine Vitamin-D-Kur sinnvoll?
Im Winter zeigt sich die Sonne viel zu selten und die körpereigene Vitamin-D-Produktion unserer Haut findet dadurch nicht statt.
Wenn der Körper genug UVB-Strahlen durch das Sonnenlicht erhält, kann er das wichtige Vitamin selbst bilden.
Bei den meisten Menschen ist ein Vitamin-D-Mangel in den dunklen Wintermonaten zu beobachten.
Meist bildet sich ein Vitamin-D-Defizit in den Wintermonaten aus. Dagegen hilft eine Vitamin-D-Kur!
Durch die Sonne kann man in Deutschland nur zwischen April und Oktober genug UVB-Strahlung erhalten, um Vitamin D3 zu bilden.
Jedoch passiert das auch nur, wenn man keinen Sonnenschutz aufträgt. Durch die Sonnencreme wird die Produktion gehemmt.
Um einem Mangel vorzubeugen, ist eine Vitamin-D3-Kur sinnvoll.
Wer ein Defizit an Vitamin D aufweist, hat meist auch gleichzeitig einen Calciummangel.
Der niedrige Vitamin-D-Stand führt dazu, dass Calcium nicht richtig aufgenommen, sondern unverwertet vom Körper wieder ausgeschieden wird.
Folgen eines Mangels sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit, dünnes Haar, fleckige Nägel oder Magen-Darm-Probleme.
Außerdem ist die Chance für chronische Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Rheuma, Herzerkrankungen oder Schlaganfall erhöht.1
Vitamin D Speicher auffüllen: Anleitung einer Kur
Vor allem im Winter ohne Sonnenlicht bildet der Körper meistens zu wenig Vitamin D3.
Auch durch die Nahrung kann meist nicht genug aufgenommen werden.
Daher empfehle ich Euch, wenn nötig, eine Vitamin-D3-Kur mittels Vitamin-D-Supplementierung durchzuführen:
Vitamin D Test zuhause durchführen
Bevor mit einer Vitamin-D-Kur begonnen wird, sollte festgestellt werden, wie schlimm es tatsächlich um den Vitamin-D-Wert im Blut steht.
Dafür kann ein einfacher Test beim Hausarzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden.
Wer nicht extra zum Mediziner möchte, kann den Vitamin D Test auch zuhause durchführen:
Der Test benötigt lediglich drei Bluttropfen und die Probe kann anschließend versandkostenfrei an ein Diagnostik-Fachlabor gesendet werden.
Normwerte des Vitamin-D3-Spiegels im Blut:
Normal: 40 – 80 ng/ml
Leichter Mangel: 20 – 30 ng/ml
Starker Mangel: unter 20 ng/ml
Nach einem Monat sollte erneut ein Test durchgeführt werden, um den Vitamin-D3-Wert nach der Vitamin-D-Einnahme zu ermitteln.
So kann herausgefunden werden, ob die Aufnahme im Körper erfolgt und ob die Dosis stimmt oder angepasst werden muss.
Richtige Dosierung berechnen
Die durchschnittliche empfohlene Tagesdosis beträgt 2.000 IE Vitamin D. Das entspricht 50 μg. Jedoch kann vom Arzt auch eine höhere Dosierung verordnet werden.
Je nach Vitamin-D-Status sollte die Dosis individuell angepasst werden.
Es gibt Vitamin-D-Präparate, die 20.000 IE pro Tablette enthalten. Diese sind verschreibungspflichtig und werden meist nur einmal wöchentlich eingenommen.
Die Vitamin-D-Kur kann grob in zwei Phasen eingeteilt werden:
Anfangstherapie: Hier soll die Unterversorgung gestoppt und der Vitamin-D-Speicher aufgefüllt werden. Die Dosis an Vitamin D ist im Normalfall in dieser Phase höher als in der Dauertherapie.
Dauertherapie: Nachdem die akute Unterversorgung durch die Anfangstherapie behoben wurde, wird auf eine niedrigere Dosierung reduziert, damit der Vitamin-D-Spiegel beibehalten wird.
Tipp: Vitamin D3 mit Vitamin K2 kombinieren
Vitamin K reguliert die Blutgerinnung. Daneben hat Vitamin K die Aufgabe, Calcium im Körper richtig zu verteilen.
Das bedeutet, es hilft dabei, den Mineralstoff vom Blut in die Knochen zu leiten.
Die optimale Dosierung von Vitamin K2 ist 100 μg täglich bei einer Aufnahme von maximal 2.500 IE Vitamin D am Tag.
Vitamin D sollte immer mit einer fettreichen Hauptmahlzeit eingenommen werden.
Da das Vitamin fettlöslich ist, kann es dadurch besser vom Körper aufgenommen werden.
Wenn der Vitamin-D-Speicher aufgefüllt wird, merkt man nach und nach, wie man mehr Energie besitzt und mehr Antrieb im Alltag hat.
Außerdem werden Haare und Nägel wieder gesünder!
Nachdem Calcitirol ein fettlösliches Vitamin ist, kann es zur Vitamin-D-Überdosierung kommen.
Dies kann zu einer Störung des Vitamin-D-Metabolismus führen.
Daher sollte man den Blutspiegel regelmäßig kontrollieren, um den Wert im Blick zu behalten.
Magen-Darm-Probleme bei Vitamin-D-Mangel
Wer eine Vitamin-D-Unterversorgung aufweist, kann unter anderem an Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt leiden.
Studien haben gezeigt, dass ein Defizit an Vitamin D Symptome wie Verstopfung, Durchfall, Magenschmerzen oder Krämpfe verursachen kann.3
Somit kann es zu Reizdarmsymptomen kommen. Durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten konnten diese Symptome deutlich gebessert werden.
Neben Problemen im Verdauungstrakt wirkt sich das Defizit an Vitamin D auch auf unsere Antriebskraft auswirken.
Man fühlt sich müde, schlapp und träge und der Antrieb ist vermindert.
Um diese Vitamin-D Mangelsymptome zu verhindern, ergibt es Sinn, seinen Blutspiegel regelmäßig zu testen.
Damit es nicht zu den unangenehmen Vitamin-D-Mangelsymptomen kommt, sollte der Blutwert regelmäßig überprüft werden.
Dadurch kann bereits bei einem leichten Mangel richtig gehandelt werden, bevor es zu schwereren Symptomen kommt.
Vitamin-D-Quellen: So kann man die Speicher auffüllen!
Die Vitamin-D-Versorgung lässt sich auf verschiedenen Wegen sicherstellen:
1. Sonne
2. Solarium
3. Nahrungsergänzung
4. Ernährung
1. Sonne
Die Sonneneinstrahlung ist die natürlichste Vitamin-D-Quelle.
Im Sommer hat man meist gute Chancen, genug Sonnenstrahlen für eine ausreichende Bildung von Vitamin D abzubekommen. In der kalten Jahreszeit sieht diese Quelle jedoch schlecht aus.
Es ist meist monatelang dunkel und die Sonnenstrahlen sind, wenn sie sich zeigen, viel zu schwach für die Vitamin-D-Produktion.
2. Sonnenstudio
Ein weiterer Weg der Bildung von Vitamin D ist das Sonnenstudio.
Ein Solarium hat neben der bräunenden UVA-Strahlung auch einen gewissen Anteil an UVB-Strahlung, die ideal für die Produktion von Vitamin D ist.
Wer nicht ins Sonnenstudio möchte, kann die nötige UVB-Stahlung auch von zu Hause aus über einen Gesichtsbräuner auf die Haut bringen.
In einem Gesichtsbräuner-Test wurden unter anderem Geräte untersucht, die Röhren mit genug UV B-Strahlen aufweisen, um die Vitamin-D-Bildung in der Haut anzuregen.
3. Nahrungsergänzung
Eine weitere Möglichkeit die Vitamin-D-Versorgung zu gewährleisten ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
Diese Vitamin-D-Kur hilft, den Wert von Vitamin D konstant zu steigern. Um das zu kontrollieren, sollten alle 6 Monate Bluttests durchgeführt werden.
4. Ernährung
Der von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfohlene Tagesbedarf an Vitamin D beträgt 20μg.
Nur 10 – 20 % des Bedarfs an Vitamin D können jedoch über Ernährung abgedeckt werden. Der Grund dafür ist, dass in den meisten Lebensmitteln, die Vitamin D aufweisen, nur geringe Mengen enthalten sind.
Nahrungsmittel mit hohem Vitamin-D-Gehalt:
Fazit zur Vitamin-D-Kur
Wenn längerfristig ein Vitamin-D-Mangel im Körper herrscht, kann das zu schwerwiegenden Folgen führen.
Man fühlt sich nicht nur schlapp und träge, sondern der Mangel wirkt sich auch auf Haare und Nägel aus.
Außerdem ist das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Rheuma deutlich erhöht.
Um es nicht so weit kommen zu lassen, ist eine Vitamin-D-Kur sinnvoll.
Dafür sollte zuerst der Gehalt im Blut bestimmt werden (entweder mit einem Vitamin D Test zuhause oder beim Arzt), um die richtige Dosierung der Nahrungsergänzungsmittel zu finden.
Nach ein paar Monaten sollte ein erneuter Bluttest in einer Praxis oder zuhause gemacht werden, um die Veränderung des Vitamin-D-Gehaltes zu beobachten und die Dosis gegebenenfalls anzupassen.
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Mein Name ist Melissa und ich bin seit 2016 approbierte Apothekerin.
Von 2011-2015 habe ich Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg studiert.
Danach habe ich mehrere Jahre in Apotheken gearbeitet und tausende Kunden beraten.
Quellenverzeichnis:
1. Michael F. Holick, Vitamin D and Health: Evolution, Biologic Functions and Recpmmended Dietary Intakes for Vitamin D, https://www.researchgate.net/publication/226676251_Vitamin_D_and_Health_Evolution_Biologic_Functions_and_Recommended_Dietary_Intakes_for_Vitamin_D↩
2. Dr. Frank Antwerpes, Calcitriol, https://flexikon.doccheck.com/de/Calcitriol
3. Doaa El Amrousy et al., Vitamin D supplementation in adolescents with irritable bowel syndrome: Is it useful? A randomized controlled trial, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5900470/↩
4. Shi, Sheng-Mei MB et al., Effectiveness of vitamin D for irritable bowel syndrome, A protocol for a systematic review of randomized controlled trial, https://journals.lww.com/md-journal/Fulltext/2019/03010/Effectiveness_of_vitamin_D_for_irritable_bowel.58.aspx